Geschichte des Labrador Retriever

Der Labrador stammt ursprünglich von der kanadischen Ostküste aus dem Bereich von Neufundland. Aus diesen anfangs sehr unterschiedlichen Hunden kristallisierten sich im Lauf der Jahre zwei Typen heraus, nämlich der große, starke Neufundländer und der zunächst als "kleiner Neufundländer" bezeichnete leichtere Hund.

Durch Zucht-Auslese der am besten arbeitenden Hunde entstand ein mittelgroßer, kräftig gebauter Hund mit breitem Schädel, kurzem harten Haar mit dichter wasserabstoßender Unterwolle und mit einer charakteristischen dicht behaarten Otterschwanz-ähnlichen Rute, die keine Befederung (lange abstehende Haare auf der Unterseite) haben darf. Diese Hunde zeichneten sich zudem durch eine hohe Merkfähigkeit aus.

Erscheinungsbild

Der Labrador ist ein kräftig gebauter, mittelgroßer Hund mit breitem Kopf und deutlichem Stop. Ein rassetypisches Merkmal stellt die "Otterrute" dar: sehr dick am Ansatz, sich allmählich zur Rutenspitze hin verjüngend, rundherum mit kurzem dickem Fell bedeckt. Auch das stockhaarige Haarkleid zeigt ein für diese Rasse typisches Erscheinungsbild: kurz, dicht, hart, nicht wellig, mit guter Unterwolle. Die ideale Schulterhöhe beträgt für Rüden ca. 56 - 57 cm, für Hündinnen ca. 54 - 56 cm. Der Labrador wird in den Farben Schwarz, Gelb und Braun gezüchtet. In einem Wurf können alle drei Farben vorkommen.

Das Wesen

Der Labrador ist ein aktiver und arbeitsfreudiger Hund. Er liebt Menschen, besonders Kinder. Untypisch und laut Standard unerwünschte Eigenschaften sind Wach- und Schutztrieb sowie Schärfe. Der Labrador möchte seinem Besitzer gefallen und ist in der Regel mit einem sensibleren Wesen verbunden.

Ausbildung

Seine vielgepriesene Leichtführigkeit bedeutet nicht, dass er sich von selbst erzieht. Der Tatsache, dass der Labrador zu einem großen kräftigen Hund heranwächst, sollte man von Anfang an Rechnung tragen. Er ist psychisch belastbar, benötigt aber meist keinen harten Ausbildungsdrill.

Geschichte der Rasse

Die Vorfahren unseres heutigen Labradors hatten ihren Ursprung nicht auf der gleichnamigen Halbinsel Kanadas, sondern in Neufundland. Die ersten wirklich gezielten Zuchtversuche mit Nachkommen dieser St.-John´s-Hunde fanden in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts in England und Schottland statt. Um 1899 soll in einem schwarzen Wurf erstmals ein gelber Welpe geworfen worden sein. Gelbe Welpen galten zunächst als untypisch und wurden meist getötet. In späteren Jahren fand sowohl der gelbe als auch der braune (chocolate) Labrador seine Liebhaber.

Verwendung

Der Labrador ist von Haus aus ein Jagdhund. Als Jagdhund zeichnen den Labrador vor allem seine enorme Wasserfreudigkeit, seine Führigkeit, seine gute Nase, seine Ausdauer und sein ausgeprägter Apportiertrieb aus.
Der Labrador eignet sich darüber hinaus für eine Reihe anderer Aufgaben. So zeigt er sehr gute Leistungen als Blindenführhund. Auch als Rettungshund bei Katastrophen wie Erdbeben, als Lawinensuchhund und nicht zuletzt als Spürhund bei Polizei und Zoll findet er Verwendung.